Suche gestartet: Wer weiß etwas über "Die Liegende“
Seit einigen Jahren rückt wieder von den Fokus, was den Planern und Erbauern der Neubaugebiete ab den 1970er Jahren wichtig war: Nicht nur moderne Wohnungen für die vielen Menschen, die noch beengt lebten, auch Einkaufsmöglichkeiten für alles, was täglich gebraucht wurde, Schulen, Kitas, Sportanlagen, Gastronomie, Arztpraxen – all das sollte in kurzer Distanz den Bewohner zu Verfügung stehen. Und: Der Zugang zu Kunst und Literatur wurde als essentiell betrachtet. Und so gab es Bibliotheken in Reichweite und Kunst im Wohngebiet, im öffentlichen Raum – zugänglich für jedermann.
Das Gemälde von Erich Enge am ehemaligen Bibliotheksgebäude (heute Fitnessstudio) am Vilnius ist eines dieser herausragenden Werke. „Der Sieg der Liebe über die Finsternis“, das 1976 entstand. Oder die Bronzeskulpturen am Berliner Platz, die im Zuge der Sanierung restauriert und an ihre alte Position gebracht wurden. Ebenso das monumentale Mosaik des spanischen Künstlers Josep Renau am Moskauer Platz, vor wenigen Jahren mit großem Aufwand restauriert.
Es gab eine Zeit nach der Wende, da galt die zu DDR-Zeiten entstandene Kunst nicht viel – zu Unrecht, denn nur selten handelte es sich dabei um propagandistische Werke. Gegenstand der Kunstwerke in unserem Erfurter Norden waren Liebe, Entwicklung, Schönheit, Familie – zeitlos also. So mancher wird dies wohl erkannt haben und so wanderten sehenswerte Kunstwerke in privaten Besitz oder wurden Skulpturen um der Bronze willen sogar eingeschmolzen.
Ein seit langes verschwundenes Werk sucht nun das Amt für Denkmalschutz per Aufruf, den wir gern unterstützen: „Die Liegende“, die einst nahe des Vilniusbrunnens auf einem Sockel ruhte.
Wer kann sich erinnern? Wer verfügt über alte Fotografien? Wer kann Informationen geben zum Verbleib der Skulptur?
Informationen richten Sie bitte an die Stadtverwaltung, Untere Denkmalschutzbehörde, Warsbergstraße 3, 99092 Erfurt Tel.: 0361-6556090, E-Mail:
Autor: B. Köhler, Foto: Stadtarchiv Erfurt/Untere Denkmalbehörde